Psychosoziale Gesundheit
„Psychosoziale Gesundheit ist kein statischer Zustand, sondern ein Prozess, der sehr vielschichtig ist. Neben individuellen Aspekten wird er maßgeblich von sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und natürlichen Umweltfaktoren beeinflusst.“ (Vgl. WHO Mental Action Plan 2013-2020, Gesundheitsziele Österreich Langfassung 2012)
Diese Definition rückt sowohl die mannigfachen Herausforderungen wie auch die grenzenlosen Ressourcen der psychosozialen Dimension der Gesundheit in den Fokus. Durch die anhaltende Corona-Situation wird die psychosoziale Gesundheit aller Menschen in den Medien mehr denn je diskutiert.
Die Ausbildung zur „Gesunde Schule Beauftragten“ gibt mir die Möglichkeit die Herausforderungen näher zu betrachten und Ressourcen vor den Vorhang zu holen.
Ein Blick auf Herausforderungen der psychosozialen Gesundheit in der Schule
Multifaktoriell: Im schulischen Alltag lassen sich erfahrungsgemäß die einzelnen Faktoren, die auf SchülerInnen, Eltern und PädagogInnen einwirken, kaum isoliert eruieren. Weiters stellt die Instabilität der Intensität der einzelnen Faktoren eine weitere Herausforderung dar.
Dynamisch: SchülerInnen sind Menschen im Wandel. Sie befinden sich in vielfältigen biologischen, sozialen und emotionalen Entwicklungen. Diese Prozesse werden durch die Entwicklungstheorie zwar beschrieben, jedoch können sie nie vollständig und mit zeitlicher Aktualität zur Gänze erfasst werden. Nicht nur SchülerInnen sind mit dieser Dynamik des Lebens konfrontiert, auch das Schulpersonal kann sich dieser nicht verwehren.
Individual: Unterschiedlichste Familienkonzepte sowie kulturelle und religiöse Vielfalt prägen den Schulalltag. Die Bereicherung durch die Heterogenität in unseren Klassenzimmern ist ein Faktum. Diese Bereicherung kann nur Blüten tragen, wenn das schulische Umfeld es schafft ein verbindendes und stabilisierendes Glied für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern zu schaffen. (vgl. Fischer 2014, Seite 5)
Ein Blick auf Ressourcen für die psychosoziale Gesundheit, die im schulischen Kontext erkannt, geübt und stabilisiert werden können
Stabile und gute Beziehung zu mindestens einer Bezugsperson
Gute Kommunikationsfähigkeiten
Gesunde Lebensweise
Die Kompetenz erwerben sich auf „Neues“ einlassen zu können
Soziale Kompetenz: Fähigkeiten, mit anderen Menschen umzugehen
Emotionale Kompetenz: Fähigkeiten, mit eigenen Gefühlen umzugehen
Gefühl und Ausübung von Selbstbestimmung
Entwicklung eigener Interessen
Positives Körperbild und Selbstvertrauen
Lebenssinn sowie Glaube
Problemlösungsbereitschaft und -fähigkeit
Balance zwischen Arbeit und Erholung (Work-Life-Balance) einüben
Gute Copingmechanismen (Bewältigungsverhalten) sowie Resilienz (seelische Widerstandskraft)
(vgl. https://www.gesundheit.gv.at Zugriff am 26.01.2022)
